
Von der Kaffeeblüte zur Kaffeekirsche
Vor allem zu Beginn der Regenzeit kann man an Kaffeepflanzen, die älter als drei bis vier Jahre sind, die Blüten bewundern. Ein ausgewachsener Kaffeebaum kann bis zu 40.000 Blüten, auch Trugdolden genannt, gleichzeitig wachsen lassen. Sie blühen allerdings bevorzugt in den Nachtstunden und das teilweise auch nur wenige Stunden, da die Arabicapflanzen in der Lage sind sich selbst zu bestäuben. Danach verblühen die nach Jasmin duftenden weißen Blüten und fallen ab.
Nach der Befruchtung wächst aus dem Fruchtknoten der Blüte die Kaffeekirsche. Ihr Fruchtfleisch ist leicht süsslich, wird aber in der Regel nicht verzehrt. Während des Reifeprozesses färben sich die Kirschen meistens von grün zu rot. Als Ausnahme gilt zum Beispiel die Bourbon-Kaffeepflanze. Sie gehört zu den Arabica-Kaffees und entwickelt ihre Früchte von grün zu gelb, weshalb sie auch als yellow bourbon bekannt ist.
Wenn die Kaffeekirschen ausgereift sind, können sie bis zu einem halben Jahr am Strauch verbleiben. Werden sie nicht geerntet, vertrocknen sie und bekommen eine schwarze Farbe.
Unter perfekten Bedingungen kann eine Kaffeepflanze durchschnittlich zwischen 4 und 8 Kilogramm an Kaffeekirschen hervorbringen. Dazu muss aber gesagt werden, dass ca. 1 Kilogramm Kaffeekirschen lediglich 250g Rohkaffee ergeben.
Die äußeren Schichten der Kaffeekirsche sind einerseits das Fruchtfleisch, auch Pulpe genannt, welches hauptsächlich aus Wasser besteht, und die Fruchthaut.
Im Inneren der Kaffeefrüchte befinden sich im Normalfall zwei Kaffeebohnen. Sie sind jeweils von einer dünnen Silberhaut und einer stärkeren Pergamenthaut umgeben. Die Bohnen liegen dabei mit der flachen Seite zueinander.
Es kann aber auch sein, dass eine Bohnenhälfte verkümmert und nicht heranwächst. Dann wächst aus der Fruchtanlage nur ein Samen heran und dieser wird eher rundlich. Hauptsächlich ist das an den Enden der Kaffeesträucher zu beobachten und ist eigentlich ein Zeichen für eine mangelnde Nährstoffversorgung. Aber es gibt auch besondere Züchtungen für diese spezielle Bohnenart. Sie trägt den Namen Perlbohne oder Caracolitos und zeichnet sich durch eine gewisse Milde im Geschmack und ihre rundliche Form aus.
Durch konstante klimatische Bedingungen in den Anbauregionen ist es möglich, dass die Kaffeepflanzen zur gleichen Zeit blühen, unreife und reife Früchte tragen. In höheren Anbaulagen ist dies eher unwahrscheinlicher als in tierferen Plantagen, denn hier kommt es oft nur zu einer Blüte im Jahr. Kaffeepflanzen haben eine durchschnittliche Lebensdauer von 80 Jahren. Sie tragen allerdings nach der Wachstumsphase nur bis zu 60 Jahre lang Kaffeekirschen, wobei der Ertrag auch mit jedem JAhr irgendwann abnimmt. Deshalb werden sie in den Plantagen schon mit 30 Jahren durch jüngere und ertragreichere Pflanzen ausgetauscht.

