
Die Kaffeepflanzen
Was viele Menschen nicht wissen ist, dass es zwar viele verschiedene Arten der Kaffeepflanzen gibt, aber nur einige wenige tatsächlich für die Herstellung von Kaffee geeignet sind. Die wohl bekanntesten sind dabei Arabica und Robusta. Andere sind eher weniger bekannt und werden aber auch als Raritäten gehandelt.
Das ändert nichts daran, dass Kaffee am Weltmarkt als wichtiges Gut gehandelt wird. Dafür sprechen auch die 8.204.220 Tonnen Exportmenge von Kaffee weltweit allein im Jahr 2018/2019. (Quelle: Statista 29.11.2019)
Daher möchten wir euch einige Arten der Kaffeepflanzen vorstellen und deren Unterschied herausstellen.

Allgemeines
Die Kaffeepflanzen gehören zur Familie der Rötegewächse, auch Krappgewächse genannt. Bei den meisten Pflanzen handelt es sich um verholzene Pflanzen, wie Bäume oder Sträucher. Durchschnittlich können Kaffeesträucher bis zu 8 bis 10 Metern hoch werden. Allerdings werden die kultivierten Pflanzen auf einer Höhe von 2 bis 2,5 Metern geschnitten, um die Pflege und Ernte leichter zu gestalten.
Die Blätter der Kaffeepflanzen wachsen paarig und haben eine ovale Form. Sie besitzen eine satte dunkelgrüne Farbe und sind auf der Oberseite glänzend und an der Unterseite matt.
Arabica
Heute ist die reichbebältterte Arabicapflanze in zahlreichen tropischen und suptropischen Ländern anzutreffen. Dort wächst sie am besten in höheren Lagen von ungefähr 900 bis 1800 Metern auf Grund des ausgeglichenen Klimas mit milden und beständigen Temperaturen. Sie sind verhältnismäßig anspruchsvoll gegenüber den Anbaubedingungen und sie ist auch krankheitsanfälliger als andere Kaffeearten.
Der Arabica ist im Gegensatz zu anderen Kaffeearten in der Lage sich während der Blütephase selbst zu befruchten und so entwickeln sich aus den weißen Blüten die Kaffeekirschen. Diese reifen und wechseln währenddessen ihre Farbe von grün (unreif) zu rot (reif).
Die Kaffeebohnen zeichnen sich durch einen ovalen Körper und einer geschwungenen S-Linie auf der flache Seite aus. Des Weiteren ist der Kaffee für seine Bekömmlichkeit und seinen weichen fruchtigen Geschmack mit intensiven Aromen bekannt, welche durch ihren langsamen Wachstum entstehen. Der Koffeeingehalt ist allerdings im Vergleich zum Robusta eher gering.
Robusta
Der Robusta wird auch als Tiefland-Kaffee bezeichnet, da er unter 900 Metern angebaut wird. Er wurde im 19. Jahrhundert in Afrika entdeckt. Heute wird er vorwiegend in Westafrika und Südostasien angebaut.
Der Koffeeingehalt beträgt etwa 2 bis 4 Prozent und ist damit etwa doppelt so hoch wie beim Arabica Kaffee. Das führt dazu, dass er widerstandsfähiger ist. Das heißt er ist unempflindlicher gegen Krankheiten, Hitze und hohe Feuchtigkeit.
Außerdem trägt die Robustapflanze im Vergleich zu Arabicapflanzen mehr Früchte, die zusätzlich auch noch schneller reifen. Diese Faktoren führen dazu, dass Robusta 30 Prozent der Weltkaffee-Ernte ausmacht.
Wenn wir einmal beim Vergleich sind, kann man an dieser Stelle auch gleich etwas zum Bohnenbild sagen. Sie sind kleiner und runder und weisen an der flachen Seite meist einen geraden Schlitz auf. Geschmacklich bringt sie eher erdige oder holzige Noten mit, weshalb sie gerne für Espresso-Mischungen verwendet wird.
Wichtig ist weiterhin, dass sie meist trocken aufgearbeitet wird. Ganze Früchte werden hierbei mit Fruchtfleisch und einer Pergamenthülle in der Sonne getrocknet und anschließend in Schälmaschinen verarbeitet werden.
Liberica
Die Art der Kaffeepflanzen ist eher von geringer wirtschaftlicher Bedeutung. Ihr Verbreitungsgebiet liegt typischerweise im Flachland Westafrikas und wird aber auch in Südostasien angebaut. Zu den Anbaugebieten zählen Liberia, Sierra Leone, Zentralafrikanische Republik, Benin, Philippinen, Indonesien und Vietnam.
Im Vergleich zu Arabica oder Robusta sind die Früchte härter und saftärmer. Des Weiteren enthalten sie weniger Zucker und mehr Koffein, was einen sehr herben Geschmack hervorruft. Daher werden die Bohnen als vergleichsweise minderwertig angesehen und eher als Beimischung verwendet.
Neben den Exclesapflanzen hat die Liberica Bohne den längsten Reifeprozess von ca. 12 bis 14 Monaten, was vom wirtschaftlichen Gesichtspunkt eher weniger für sie spricht. Aber die Liberica ist sehr widerstandsfähig gegenüber von Parasiten und ist in Produktionsmenge und Lebensdauer sowohl dem Arabica als auch dem Robusta überlegen.
Excelsa
Auch die Excelsa zählt zu den eher unbekannteren Kaffeearten und gilt somit als Bohnenrarität mit ungefähr 1 Prozent der Kaffeeweltproduktion. Dabei wurde sie erst 1904 am Tschadsee entdeckt. Die Exclesa wird in Tschad angebaut und gedeiht auch auf trockenerem Boden gut. Daher bringt sie auch in regenarmen Jahren einen befriedigenden Ertrag.
Der Wuchs und die Blätter der Excelsa sind denen der Liberica sehr ähnlich. Aber von allen Bohnensorten weist die Excelsa den kräftigsten Wuchs auf. Die Bohnengröße ist vergleichbar mit den Bohnen des Robustakaffees, dennoch sind die Bohnen der Excelsa eher stark und aromatisch. Sie werden vorwiegend direkt in den Anbaugebieten konsumiert.

