
Die French Press
Die French Press ist eine vergleichsweise alte Zubereitungsart und stammt aus dem 19. Jahrhundert. Dadurch, dass sie einfach in der Handhabung und auch noch platzsparend ist, hat sie in vielen Haushalten einen Platz gefunden und zählt immernoch zu den meist genutzten Kaffeezubereitern. Geschmacklich ist ihr Ergebnis allerdings sehr umzustritten, dabei liegt es aber oft an einer nicht ganz optimalen Verwendung. Unsere Erfahrungen sind bisher stets positiv und wir erhalten einen sehr aromatischen Kaffee.
Deshalb möchten wir euch zeigen, worauf ihr dabei achten müsst. Wir geben euch eine Anleitung mit an die Hand, damit auch ihr einen leckeren Kaffee mit der French Press zubereiten könnt.
Der richtige Mahlgrad
Neben der Wassertemperatur, der Brühzeit und der Dosierung, ist die Wahl des Mahlgrades eine der wichtigsten Stellschrauben. Durch die Verwendung einer guten Kaffeemühle erhaltet ihr ein gleichmäßiges Mahlergebnis und könnt den passenden Mahlgrad einstellen.

Für die French Press sollte das Kaffeepulver grob gemahlen sein – vergleichbar mit grobem Meersalz oder Grieß. Zu fein gemahlenes Kaffeepulver kann bei dieser Zubereitungsart sehr schnell verbrennen oder zu einer Überextraktion führen. Letzteres bedeutet, dass Bitterstoffe oder Gerbsäuren gelöst werden und der Kaffee bitter schmeckt. Ein weiterer negativer Aspekt von zu feinem Pulver ist, dass er durch das Sieb der French Press gelangen und dadurch zu einem unerwünschten Kaffeesatz in der Tasse führen kann.
Die Wassertemperatur
Die Brühtemperatur ist stark von der Zubereitungsart und den Bohnen abhängig. Die optimale Temperatur für Kaffee liegt bei 86°C bis 96°C, für Espresso liegt sie zwischen 92°C und 96 °C . Zusätzlich muss die Wahl des Kaffees dabei berücksichtigt werden, so benötigen Arabica-Kaffees tendenziell etwas höhere Temperaturen als Robusta-Bohnen.
Prinzipiell stehen sich bei der Einstellung der richtigen Temperatur, die Bitterstoffe und die Säure des Kaffees gegenüber. Sie spielen sozusagen gegeneinander, wie gut und böse in jedem guten Kinofilm.
Deswegen müsst ihr für euch entscheiden, wie ihr euren Kaffee lieber mögt. Wir beide müssen immer einen Kompromiss finden, weil Flo es lieber etwas bitter mag und ich aber mehr eine Säure im Kaffee bevorzuge.
Grundsätzlich ist aber zu sagen, dass höhere Temperaturen mehr die Bitterstoffe aus dem Kaffee extrahieren und niedrigere Temperaturen die Säuren. Für die French Press versuchen wir eine Brühtemperatur von 94°C bis 96°C zu erzielen, sodass wir einen nuancenreichen und ausgewogenen Kaffee mit dezenter Säure bekommen. Außerdem filtern wir vorher unser Wasser, um Kalk und andere Stoffe zu entfernen, die den Geschmack beeinträchtigen können.
Anleitung
Die Zubereitung funktioniert nach dem Full Immersion Prinzip. Das heißt, dass das Kaffeepulver komplett mit Wasser bedeckt wird und durchzieht. Die entsprechende Dosierung hängt ganz von der gewünschten Menge Kaffee und der Größe eurer French Press ab. Wir verwenden 30g Kaffee auf 500ml Wasser.
Schritt 1: Wasser kochen
Am besten kocht ihr zuerst das Wasser und nehmt ruhig etwas mehr, damit ihr die French Press bevor ihr den Kaffee brüht noch ausspülen könnt. So ist sie dann gleich entstaubt und vorgewärmt. (Achtung: nicht das kochende Wasser auf das Kaffeepulver geben)
Schritt 2: Kaffee mahlen
Wie im Abschnitt „der richtige Mahlgrad“ beschrieben, die Kaffeebohnen grob mahlen. Die jeweilige Einstellung für eure Mühle müsst ihr selbst finden, da es keine einheitlich Skala gibt. Auf jeden Fall noch gröber als für Filterkaffee.
Schritt 3: French Press vorbereiten
Die French Press mit warmen Wasser ausspülen. Anschließend das Kaffeepulver einfüllen und gleichmäßig mit heißem (nicht kochendem) Wasser übergießen. Einmal umrühren nicht vergessen.
Schritt 4: die Brühzeit
Den Stempel der French Press aufsetzen und leicht andrücken, sodass das Kaffeepulver unter Wasser bleibt und 4 Minuten ziehen lassen.
Schritt 5: Stempel herunterdrücken
Nun den Stempel vorsichtig und langsam herunterdrücken. Dabei sollte ein leichter Widerstand zu spüren sein, da das Kaffeepulver mit herunter gedrückt wird. Ist so gut wie kein Widerstand zu spüren, dann solltet ihr beim nächsten Mal einen etwas feineren Mahlgrad verwenden. Ist der Widerstand allerdings zu stark, verwendet das nächste Mal einen etwas gröberen Mahlgrad.
Schritt 6: Genießen

