
Der DIY-Bohnenkühler
Wenn man an Kaffeerösten denkt, denkt man meist nur an den Röstprozess in der Rösttrommel und vergisst dabei, dass die rasche Kühlung der Bohnen ebenso wichtig ist. Das zügige Beenden des Röstprozesses spielt eine wichtige Rolle, damit der Kaffee auf den Punkt geröstet werden kann. Die schnelle Kühlung unterbindet den weiteren Röstprozess der Bohne direkt nach Verlassen des Rösttrommel. Nach dem problematischen Kühlen der Bohnen bei der ersten Röstung, haben wir direkt entschlossen, diesen Prozess zu verbessern. Wir haben dazu überlegt, was grundsätzlich benötigt wird und wie man es mit einem Minimum an Werkzeug und beschränktem handwerklichen Talent realisieren kann.
Die Planung
Als erstes haben wir eine Skizze angefertigt, die den grundsätzlichen Aufbau des Kühlers zeigt. Vielleicht nicht gerade schön, aber eben eher praktisch orientiert. Für die Vorstellung war es auf jeden Fall vollkommen ausreichend.

Material
Nach die Idee erstmal auf Papier gebracht war, haben wir direkt eine grobe Materialliste erstellt:
- 12mm Mulitplexplatten (400x400mm und 424x400mm)
- 1 Sieb mit groben Löchern (ca. 28cm Durchmesser)
- 1 Sieb mit feinschmaschigem Gewebe (ca. 22cm Durchmesser)
- 1 Lüfter mit feinem Staubfilter (140mm, 3000rpm)
- Lüftersteuerung zur Drehzahlregelung
- Diverse Verbinder und Schrauben
Anhand der Materialliste wurde direkt sämtliches Material bestellt bzw. eingekauft. Die Multiplexplatten wurden, abgesehen von den Aussparungen, auf Maß bestellt. Das hat die Arbeit stark erleichtert. Die Aussparungen wurden selbst mit einer Stichsäge in die Platten gesägt. Der Würfel selbst wurde dann mit kleinen Stuhlwinkeln und Schrauben zusammengesetzt und schlussendlich die Siebe mit hitzebeständigem Silikom eingeklebt. Die Platte mit dem feinmaschigen Sieb lässt sich zu Reinigungszwecken entfernen und wurde nicht fest verschraubt.
Das Ergebnis
Das Ergebnis ist ein Würfel aus 12mm Multiplexplatten auf Rollen.
Die ersten Kühlungen mit dem Würfel haben gezeigt, dass das Prinzip wunderbar funktioniert und die Bohnen zügig und vorallem sauber heruntergekühlt werden können. Für uns war der Bau des Kühlers ein sehr wichtiger Schritt auf dem Weg zu guten Röstergebnissen. Wir empfehlen allen, die sich mit der Kaffeeröstung befassen, den Prozess der Kühlung nicht zu vernachlässigen und ihn genau so ernst zu nehmen, wie die Röstung selbst.


4 Comments
Manuel
Hallo Florian,
deine Idee vom Bohnenkühler wirkt auf mich sehr spannend.
Könntest du mir evtl. deine Bezugsquellen für die Siebe und den Lüfter und die Steuerung schicken?
Gruß
Manuel
Florian Schmid
Hallo Manuel, er funktioniert auch immer noch super.
Hier die Artikel:
– Feines Sieb für Innen: Link
– Lüftersteuerung: Link
– Lüfter: Link
– Lüfterabdeckung: Link
– Netzteil: Link
Das grobe Edelstahl Sieb haben wir in zufällig in einem Laden vor Ort gesehen. Da kann ich dir leider nicht sagen, wo du das bekommst. Als Empfehlung: Schaue danach, dass die Löcher nur auf der unteren Seite sind und es seitlich geschlossen ist. Ebenso sollte es einen gewissen Durchmesser haben. Je weniger Bohnen aufeinander liegen und je breiter sie verteilt sind, desto besser ist die Kühlleistung.
Wenn du noch etwas wissen möchtest, melde dich gerne.
Liebe Grüße
Flo
Hans
Hallo Flo,
ich verstehe noch nicht ganz wie die Verkabelung aussehen muss. Könntest du das bitte noch kurz beschreiben?
Vielen Dank und Grüße!
Hans
Florian Schmid
Hallo Hans,
Die PWM Steuereinheit hat ja nur 2 Anschlüsse für den Lüfter. Von daher nimmt man einfach den 12V und den Ground Anschluss des Lüfters und verbindet diese mit dem entsprechenden Anschluss an der Steuereinheit. Die beiden anderen Anschlüsse vom Lüfter (RPM, Control) werden hier nicht verbunden.
Ich hoffe, das hilft dir weiter.
Liebe Grüße
Flo