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#10 – Ecuador Vilcabamba: Erste Zusammenfassung

Zur Röstung #10 geben wir euch neben den Infos zur Röstung auch eine kleine Zusammenfassung der bisherigen Erkenntnisse. Nach jetzt schon 10 Röstungen, haben wir einiges beobachten und testen können. Das wollen wir hier einfach mal zusammentragen und schauen, was wir bereits erreicht haben und an was wir noch arbeiten müssen.

Die tapfere Fritteuse

Als erstes würden wir gerne mal erwähnen, dass unsere Fritteuse bisher sehr tapfer durchgehalten hat. Bisher können wir sagen, dass wir keine technischen Ausfälle auf Seiten der gekauften Hardware haben. Es haben alle Komponenten der Fritteuse durchgehalten. Lediglich die zugekaufte Trommel und 2 Motoren haben seit Beginn den Geist aufgegeben. Aber das ist mehr als verkraftbar.

Ansonsten haben wir bei der letzten Röstung nochmals die Grenzen der Heizlampe ausgetestet und neue Erkenntnisse erhalten. Ebenso haben wir einen Zusammenhang zwischen dem Rauschen in den Sensordaten und der Stufe des Lüfters finden können. Dazu aber weiter unten mehr. Erstmal zur Röstung Nummer 10:

Für die zehnte Röstung haben wir uns für einen tollen Rohkaffee aus Ecuador, den Vilcabamba aus dem Tal der Hundertjährigen, entschieden. Geplant war eine Röstung mit mittlerem Röstgrad, damit die Fruchtnoten des Vilcabamba durch ein kräftiges und langanhaltendes Kaffeearoma abgerundet werden.

Das Röstprofil

Das Röstprofil ist dieses mal etwas speziell, da die Röstung für uns ein weiterer Testlauf in Bezug auf die Heizleistung, Temperaturentwicklung und das Auslesen der Sensorwerte war. D.h. unser Profil ist optisch nicht ganz so schmuck aber damit können wir in diesem Fall leben.

Die Auswertung

Die Auswertung wird heute auch eher kurz und knapp. Dieses mal ist kein gravierendes Aufbäumen oder ein großer Crash im Profil zu erkennen. Die Spitzen zu Beginn und im mittleren Bereich der Röstung lassen sich durch das Bewegen des Temperatursensors erklären und sind damit für die Auswertung nicht relevant. Ansonsten ist der Kurvenverlauf der RoR-Kurve relativ gleichmäßig, was auf den ersten Blick gut aussieht. Allerdings fällt bei genauerem Betrachten auf, dass die Kurve zu schnell zu weit abgefallen ist. Die Temperaturentwicklung des Kaffees ist schon vor Beginn des First-Crack etwas zu niedrig. Zum Glück haben wir dann im Bereich des First-Crack keinen großen Crash erfahren, sonst hätten wir die Röstung an dieser Stelle verloren. So haben die Röstung noch gut zu Ende bringen können, wenn auch ein paar Grad an Endtemperatur fehlen. Ansonsten sind keine großen Auffälligkeiten oder Besonderheiten im Profil für uns erkennbar.

Der Geschmack

Zum Geschmack lässt sich sagen, dass der Kaffee eine sehr feine Säure besitzt, die sich perfekt mit den fruchtigen Aromen des Kaffees verbindet. Aus dem ersten sehr fruchtigen Eindruck entsteht dann ein intensives Kaffeearoma im Mund, welches langsam ausklingt. Leider ist der Körper des Kaffees nicht allzu stark ausgeprägt und die dunklen Noten könnten noch ein wenig präsenter sein. Aber insgesamt ist es eine wundervolle Tasse Kaffee entstanden.

Zusammenfassung

Kommen wir nun zur Zusammenfassung unserer bisherigen Erkenntnisse:

  1. Die Motorleistung von 6 auf 14 Watt anzuheben, hat sich sehr positiv auf die Laufruhe und Gleichmäßigkeit bei der Drehung ausgewirkt und somit auch auf das Bohnenbild.
  2. Die Erhöhung der Umdrehungen pro Minute auf 60 RPM fördert die Durchmischung der Bohnen und schafft eine gute Hitzeverteilung und Übertragung.
  3. Die 2 cm mehr an Trommelumfang haben dem Kaffee genügend Platz für die Entwicklung gegeben und die Schaufeln schaffen eine gute und kontinuierliche Durchmischung der Bohnen.
  4. Die Steuerung der Heizleistung werden wir für die nächste Röstung noch etwas feiner gestalten, sodass wir in 2% Schritten regeln können, funktioniert aber ansonsten einwandfrei.
  5. Die Steuerung der Lüftung wird zurückgebaut und wir behalten die originalen 3 Stufen, die am Gerät bedient werden. Die aktuelle Steuerung stört das korrekte Messen der Temperatur je nach Lüfterstufe.
  6. Die Einregelung der Energie vor dem First-Crack entscheidet maßgeblich über Erfolg und Niederlage. Zu viel Energie zu Beginn des First-Crack begünstigt den RoR Crash.
  7. Entgegen der letzten Röstprofile, wird die Leistung nach Beginn des First-Cracks nicht mehr erhöht. Das hat soweit zwar funktioniert, hatte aber teilweise negativen Einfluss auf den Geschmack. Das war eine Art Notlösung, wir müssen hier noch den passenden Weg finden, damit wir dies vermeiden können.
  8. Für eine optimale Röstung in der Fritteuse sollte die Röstdauer zwischen 10 und 14 Minuten liegen.
  9. Die Heizleistung sollte gegen Ende nicht unter 60% liegen, da sonst die Temperatur in der Trommel zu niedrig wird.
  10. Die Positionierung und Kabelführung des Temperatursensors konnte optimiert werden, sodass der Sensor besser in den Bohnen gehalten wird. In der letzten Röstung hatte sich die Position des Sensors stark verändert und so zu irreführenden Kurven geführt.

Mit diesen ersten Erkenntnissen werden wir sehr bald in die nächste Röstung starten und versuchen diese möglichst optimal und ohne Fehler über die Bühne zu bekommen. Wir sind bisher sehr optimistisch und werden stetig weiter an unserer Qualität arbeiten.

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