
#8 – Ecuador Loja Fapecafe BIO: Wenns läuft, dann läufts eben… NICHT!
Nachdem wir nun einige Zeit nicht rösten konnten, sind wir endlich mit Röstung #8 wieder bei euch. Für die Röstung haben wir einen schönen Kaffee aus Ecuador, nämlich einen Loja Fapecafe BIO. Mit großer Vorfreude haben wir uns die Arbeit gemacht und wollten genüsslich den neuen Motor einweihen. Die bisherigen Testläufe mit alten Bohnen sind gut verlaufen und das Anlaufen des Motors nach dem Befüllen stellte keine Probleme mehr dar. Aber wie es im Leben so ist, kommt auch gerne mal ein neuer Rückschlag. Darauf gehen wir gleich nochmal genauer ein.
Vorweg bekommt ihr wieder das Röstprofil vor die Nase gesetzt. Diesmal werdet ihr vermutlich etwas irritiert sein und euch fragen, was da passiert ist. Das werden wir natürlich noch auflösen. Schaut trotzdem einfach mal drauf und genießt die seltsamen Kurven.

Die Auswertung
Ganz klar zu vermuten ist, dass hier irgendetwas schief gelaufen ist. Und dieser Eindruck täuscht auch nicht. Leider hat nach ca. 6 Minuten unser Temperatursensor angefangen zu spinnen und hat nur noch falsche, bzw. teilweise falsche Werte geliefert. Ab diesem Zeitpunkt war eine normale Röstung nach den Kurven und Werten der Software nicht mehr möglich. Wir haben uns daraufhin dazu entschlossen die Röstung nach Gefühl zu Ende zu bringen.
Wir haben also aus den Erfahrungen der letzten Röstungen versucht die Brennerleistung einigermaßen korrekt einzuregeln und gut in den First-Crack zu starten. Den First-Crack konnten wir deutlich wahrnehmen und mit zunehmendem Knallen in der Trommel haben wir die Leistung erstmal erhöht, um sie dann schrittweise wieder herunter zu regeln.
Zeitlich haben wir ihm ca. 2 Minuten Entwicklungszeit gegönnt und gehofft, dass wir ein passendes Bohnenbild erhalten. Da wir aber keinen Probenzieher oder richtiges Sichtfenster haben, war das eher eine Glückssache. Aber dann die Erleichterung: Das Ergebnis sah auf zumindest optisch schonmal ganz gut aus.
Der Geschmack
Auch der Geschmack ist durchaus überzeugend. Der Kaffee ist sicher nicht so ausgewogen, wie er sein könnte, wenn die Röstung kontrolliert zu Ende gegangen wäre. So ist der Kaffee eben sehr fruchtig mit einer deutlichen Säure. Nicht unangenehm, aber eben deutlich wahrnehmbar. In diesem Fall werden wir den Kaffee etwas heißer aufgießen, also ca. bei 93 – 95 °C, sodass die Säure etwas gemildert wird und der Kaffee ein harmonischeres Bild abgibt. Festzuhalten ist, dass wir den Kaffee auf jeden Fall genießen können und er nicht als Deko Bohne enden wird.
Fazit
Nunja, was sollen wir dazu sagen. Bei dieser Röstung haben sich das fehlende Sichtfenster und der fehlende Probenzieher deutlich bemerkbar gemacht. Wir, mit unserer Fritteuse, sind eben doch sehr abhängig von zuverlässigen Sensorwerten, da wir uns sonst auf nichts verlassen können. Das mag ein großer Nachteil sein, aber im Moment können wir noch damit leben. In fernerer Zukunft wird auch dieses Problem sicher behoben sein. Bis dahin arbeiten wir weiter an den Röstkurven und einem allgemeinen Verständnis für das Rösten von Kaffee.
Ansonsten verbleibt die Fehlersuche und die Fehlerkorrektur, sodass wir problemlos in die nächste Röstung starten können. Wir sind aber guter Dinge…

