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#7 – Colombia Supremo: Eine positive Überraschung

Heute gibts mal wieder eine neue Röstung. Es handelt sich dabei um einen Colombia Supremo aus der Region Medellin. Wir haben den Kaffee als Filterkaffee für diverse Besuche bei der Verwandtschaft geröstet. Es sollte eine klare Tasse Kaffee mit eher schokoladigen Noten entstehen. Als wir allerdings das Ergebnis verkostet hatten, wollten wir ihn eigentlich gar nicht mehr hergeben. Da wir aber nicht so egoistisch sein wollten, haben wir den Genuss dann doch geteilt.

Warum eigentlich Überraschung? Wir haben bisher keinen schlechten Kaffee aus Kolumbien getrunken, allerdings haben uns des öfteren ein paar fruchtige Noten oder schöne Säuren im Kaffee gefehlt. Die Tassen konnten zwar durch sehr klare Aromen überzeugen, waren aber nicht all zu spannend. Das können wir von diesem Röstung nicht sagen. Aber wir verraten noch nicht zu viel. Erstmal werden wir uns die Röstung selbst etwas genauer anschauen, bevor wir dann auf den Geschmack eingehen.

Das Röstprofil

Mittlerweile kennt ihr das Prinzip sicher, aber trotzdem vorweg: Schaut euch das Profil in Ruhe an und versucht es für euch selbst zu analysieren. Uns fallen dabei gleich 2 Punkte auf. Und ja, sie liegen sehr nah beieinander.

Die Auswertung

Okay, kurz und schmerzlos: 1. Aufbäumen des Kaffees vor bzw. zu Beginn des First-Crack und 2. ein eher schneller Abfall der Rate-of-Rise, also ein leichter Crash. Also genau die Dinge, die wir immer vermeiden wollen. Aber es zeigt sich eben, dass jede Röstung für sich einzigartig ist und man bei jeder Röstung voll konzentriert sein sollte und die Werte akribisch im Auge behalten muss. Man muss oft eingreifen bzw. eingreifen können, bevor es in der Kurve zusehen ist. Daher sollte man die Werte genauso beobachten wie die Kurve.

In diesem Fall sind wir mit etwas zu viel Energie in den First-Crack gestartet, wodurch sich der Kaffe noch deutlich aufgebäumt hat. Anschließend haben wir die Brennerleistung zu spät erhöht und damit einen kleinen Crash erzeugt. Ansonsten kann man sagen, dass die Röstung sehr gut verlaufen ist und wir trotz der Fehler am Ende den Kaffee auf Temperatur bekommen haben. Soll einfach heißen, dass er in der Entwicklungszeit gut an Temperatur zugelegt hat. Wenn die Temperatur hier stagniert oder sich sehr langsam entwickelt, entsteht schnell ein ungewünschter Geschmack von gebackenem, eher flachem Kaffee und der Körper bildet sich nicht so schön aus. ABER: nicht jeder kleine Fehler macht den Kaffee direkt ungenießbar. Vielleicht nicht mehr perfekt, aber immernoch sehr sehr gut.

Update 12.04.2020: Von der Erhöhung der Brennerleistung nach dem First-Crack sehen wir mittlerweile ab, da es sich negativ auf den Geschmack auswirken kann. Mehr dazu: hier

Der Geschmack

In diesem Fall können wir festhalten, dass das Profil nicht perfekt aussieht, aber der Geschmack des Kaffees ist beeindruckend. Vermutlich war das unsere erste Tasse mit Bohnen aus der Region Medellin. Sie ist für den besten Kaffees aus Kolumbien bekannt. Der Kaffee besticht durch wundervollen fruchtigen Aromen, einer sehr schönen Fruchtsäure und seinem harmonischen und runden Körper. Insgesamt kommt der Kaffee vollmundig und weich daher. Seine schokoladigen und nussigen Aromen runden den Geschmack dabei ab.

Wir können festhalten, dass dieser Kaffee für uns ein absoluter Hochgenuss in der Tasse war und wir ihn auf jeden Fall wieder bestellen bzw. rösten werden.

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